Lichtveld 1300, Cives de Lichterveld 1319, Lichtervelde 1375

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Ortschronik Lichterfelde                                                                                                            PN FELDTOR1.WPS / 001  780                 26.10.94

 

Ausbau Feld – Torge

 

Die Familie Torge ist seit 1600 nachweislich in Lichterfelde ansässig. ErsteBäuerinAusbauFeld-Torge

  1. Bäuerin auf dem Ausbau Feld-Torge

Sie teilte sich um 1700 in einen Schulzenast und einen Bauernast. Johann Joachim und Dorothea Torge, geb. Cornelius (die erste Hausfrau auf dem Ausbau) übernehmen 1845 eine bereits bestehende Hofstelle auf dem Ausbau zwischen jetzt Buckow und Blütenberg. Monika31Die auch heute noch vorhandenen Keller stammen aus der Zeit vor Torges. Die Familie erweitert und baut diese Hofstelle aus. Im Jahre 1888 wird der Hof, zu dem damals fast 100 ha Land gehörten, von den Geschwistern Torge als Erbengemeinschaft geführt. Von Friedrich Torge wurde 1914 ein großer Obstgarten nordwestlich von den Gebäuden mit 75 Bäumen angelegt, wovon 1991 noch 30 existierten.FeldTorge316Um 1920 wurde die Hofstelle weiter ausgebaut. Eine Stromfreileitung wird im Jahre 1948 von Blütenberg zum Ausbau verlegt. In diesem Jahr erbt die Familie Conrad die Hofstelle mit 41 ha Land (Erbteilung). In den Jahren der Zwangsenteignung verlässt die Familie das Grundstück um nach Westdeutschland zu gehen. Der Hof wird 1950 an Fritz Gabriel GabrielFeld-Torgeeinem späteren LPG – Mitglied aus Lichterfelde verpachtet. Am 26.Juni 1953 gründet sich auf dem Ausbau Torge die LPG. pic17

TeicheFldTorgrjpgDer 1952 enteignete Hof mit seinen Ländereien wird 1954 in die LPG eingegliedert. Als ein Blitz in einen Baum einschlug, brannte die neben stehende große Feldscheune am 28.08.1955 ab und wurde später nicht wieder aufgebaut.FeldTorge304

Dem selbstlosen Einsatz vom Schweinemeister Wenzlaff, dem Gärtner Voigt und drei sowjetischen Offizieren war es zu verdanken, dass das Wohnhaus und die Stallungen vor der Vernichtung bewahrt blieben. FeldTorge304_1Während der Schüler Ronald Hanne ohne Auftrag zum Ortsteil Buckow rannte, um Hilfe herbeizuholen, sahen der 2. Vorsitzende der LPG Manthei und der Brigadier Jordan, Vorsitzender der Ortsgruppe des DBD, die ihrem Angelsport huldigten, aus etwa 1000 Meter Entfernung untätig zu, wie ein Teil ihrer Feldfrüchte, Ackergeräte und einiges Vieh den Flammen zum Opfer fielen. FeldTorge305_1Die durch den Brand beschädigten Gebäude wurden nicht wieder aufgebaut.

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Das Gehöft war bis 1972 bewohnt. Dort lebten außer der Familie Gabriel noch die Familien Hanne, Bogdan und als letzte Stengel.FeldTorge311_1Als ein November Sturm die Elektroleitung zerstörte wurde der Hof gesperrt und die Leute nach Lichterfelde umgesiedelt. Ab 1975 begann der Abriss der Gebäude, die als Baumaterial von der in der Umgebung gelegenen sowjetischen Garnison abgetragen wurden. FeldTorge311_2Da der ehemalige Ausbau in mitten von beregneten Güllefeldern der KIM lag, wurde er zu einem stillen verlassenen Ort, den auch bei schönem Wetter nur selten Menschen aufsuchten, wenn die Windrichtung unbelastete Luft zu atmen erlaubte. Außer dem Schäfer mit seiner Herde vom Margaretenhof suchten ihn Sowjetsoldaten auf, um den Teich auszuräubern, der von den LPG – Mitgliedern mit Schleien besetzt wurde und der auch Karauschen enthielt. Zum Herbst fanden sich außer den Russen auch Bewohner aus der Umgebung, ja sogar aus dem Eberswalder Neubaugebiet ein, um die reich bestückten Apfel – und Pflaumenbäume abzuernten. Auch ein großer Nussbaum war Ziel der Besucher. Dieser fiel  1989 einem Drechselholzfanatiker zum Opfer.

Das verlassene Ruinengelände mit seinen 4 Teichen, dem Grenzbruch, dem Zwitterluch, dem Foßwerk (Fuchsbau) und dem Wolkenteich, als größtes Gewässer, nutzten inzwischen viele auch seltene Wasservögel und Strandläufer als Nahrungs – und Brutstätte. Die Teiche wurden vom Seeadler, vom Fischadler aus der Schorfheide und von zahlreichen Graureihern von einer Kolonie am Groß-Schiffahrts-Kanal abgefischt. In den inzwischen  knorrigen und mit einigen Höhlen bestückten Bäumen, des 1914 angelegten Obstgartens, brütete zeitweise der scheue und vom Aussterben bedrohte Wiedehopf.

Nach der Deutschen Wiedervereinigung erfolgte 1991 die Rückgabe des Hofes Feld-Torge an Marie Conrad, geb. Torge ein Jahr vor ihrem Tod. Einmal konnte sie die Hofstelle noch besuchen, von der sie zeitlebens sagte: „Ich würde zu Fuß hingehen, wenn ich könnte.“

 

 

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Feld-Torge

Veröffentlicht am1. Mai 2018
 
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Mit freundlicher Genehmigung der Märkischen Oderzeitung

 


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Digital CameraNach einem Brand war das alles was blieb

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Blütenberg

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Ortschronik Lichterfelde   Blütenberg                                                                                                                                    1994

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PN: bluetb1.wps WfW

Ein bekannter Besitzer von Blütenberg war ein Herr Töns. Dieser Töns wohnte vorher in Lichterfelde in der Eberswalder Straße 6 (*Angaben Hoppe). Seine Wirtschaft in Blütenberg war ihm einmal durch Blitzschlag abgebrannt. blc3bctbg261.jpg

1925 Leiter der Gärtnerei Paul Laubisch mit Ehefrau

In den 30er Jahren ist der Wirtschafthof an Bodelschwing verkauft worden. 1935/36 hat Blütenberg den Britzer See vom Gut Lichterfelde gekauft. Der Britzer See war ein Patengeschenk vom Lehnschulzengut Britz an die Tochter des Gutsherrn Karbe.

Eigentumsfolge in Blütenberg:

 

1875 – 1906   Bauer Thöns  (Torflöcher)

1905 – 1917   Thilo und der Arzt Königsdorf  (Gärtnerei u. Obstplantage)

1917 – 1919   Finanzrat Hartmann (Berliner Industrieller)

1919 – 1920   Lederhändler:  Pau Laubisch Leiter Gärtnerei (ging 1926 nach                                                                               Braunschweig)

1920 – 1923   Türkische Kaufleute

1924 – 1926   Zwangsverwaltung

1927          Hauptmann Barth

1928          Landwirt Hubert Blase

1929 – 1935   von Krause

1935          Hoffnungstaler Anstalten

 

 

Jetzt Pflegeheim der Hoffnungstaler Anstalten

 

Zwischen den Dörfern Lichterfelde und Britz, ca. 8 Kilometer von der Stadt Eberswalde entfernt liegt das ehemalige Gut Blütenberg. Mit der abwechslungsreichen hügeligen Landschaft eines Endmoränengebietes ist es ein reizvolles Stückchen Erde.

 

In der wechselvollen Geschichte, die sich bis 1875 zurückverfolgen läßt, hatte Blütenberg unter dem Besitzer Hans-Ludwig Thilo von 1905 – 1917 als Gartengut und Zuchtbetrieb für Blütenstauden und Obstbäume einen guten Ruf. Thilo war auch ein hervorragender Schafzüchter Deutschlands.

Er ließ nach eigenen Angaben das Gutshaus mit den Säulen und das Waldhaus, (nur den Teil mit dem Spitzdach) erbauen und als der Berg mit seinen 200 Apfelbäumen zum ersten Mal blühte, gab ihm Thilo den Namen „Blütenberg“.

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Nachdem die Besitzer noch siebenmal gewechselt hatten, übernahmen die Hoffnungstaler Anstalten am 1. Juli 1935 das Anwesen, um als diakonische Einrichtung der von Bodelschwingschen Anstalten den „Brüdern von der Landstraße“  der Losung ihres Gründers gemäß, „Arbeit statt Almosen“ und eine Heimat zu bieten.

In das ehemalige Gutshaus zog ein Diakon ein, der aus jahrelanger Tätigkeit innerhalb der Inneren Mission eine reiche Erfahrung mitbrachte und mit den besonderen Aufgaben der Wanderfürsorge vertraut war. In den ersten Jahren mußten die stark heruntergewirtschafteten Gebäude und Anlagen instandgesetzt und Vieh angeschafft werden. Die hoffnungsvollen Aufbauarbeiten wurden durch den 2. Weltkrieg 1940 beendet. Die Männer mußten Soldat werden. An ihre Stelle kamen im Laufe der Kriegsjahre hauptsächlich französische Bauern aus der Normandie und Italiener.

 

In das leerstehende Waldhaus zog ein Sensburger Kinderheim mit 30 kleinen Jungen im Alter von 2 – 5 Jahren.

 

1945 war Blütenberg unversehrt, aber die Ställe leer, ein Teil des Viehbestandes in Lichterfelde „sichergestellt“. Nach zähen Verhandlungen mit der russischen Kommandantur und dem Landratsamt  gelang ein Neuanfang /Obst und Gemüse sollte an die Kommandantur verkauft werden, umgekehrt stellte diese Hilfskräfte ab.

Menschen aus Ost- und Westpreußen, z. T. mit Pferden zogen ein. Ganz langsam normalisierte sich das Leben.

 

1947 nahm Blütenberg aus dem Oderbruch hochwassergeschädigte Familien auf.

 

 

1949 wurde von staatlicher Seite darum gebeten, in Blütenberg geistig schwache, schulentlassene Jungen unterzubringen, sie zu erziehen und zu fördern.

1949 im Mai hielten die ersten Jungen im Waldhaus ihren Einzug.

Diese Arbeit wurde in der Weise ausgebaut, daß mehr und mehr nicht schulbildungsfähige, geistig behinderte Jugendliche Aufnahme fanden.

Als Leiter waren nacheinander die Hausväter H. Lömker, H. Wilkening, D. Kirchner, W. Draht und zur Zeit ist das Ehepaar Waldmann hier tätig.

 

In Blütenberg haben 78 Männer ihre Heimat gefunden, ihr durchschnittliches Alter beträgt jetzt bereits 50 Jahre.

Blütenberg hat eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 150 ha, eine Waldfläche von 100 ha und einen Hausgarten mit Obstanlage von ca 3 ha zu bearbeiten und zu verwalten. Der Viehbestand beträgt  , ca. 20 Jungrinder, 200 Mastschweine und ca 200 Hühner. Es wird auch Bullenmast betrieben.

Die Männer werden von ca. 30 Mitarbeitern betreut. In dieser Gemeinschaft arbeiten sie in der Landwirtschaft, im Haus- und Küchenbereich, Gärtnerei und in geschützten Werkstätten.

Die Männer leben in drei Wohnhäusern „Waldhaus“, „Kieferneck“, und „Weidengrund“. Das „Waldhaus ist ein nach der Wende rekonstruiertes Haus mit Ein- und Zweibettzimmern. Es ist modern und großzügig ausgestattet. Eine Glasfront in den beiden Wohnzimmern ermöglicht das Wohnen fast direkt im Grünen.

Haus „Kieferneck“ wurde vor der Wende gebaut und 1991 bezogen. Ein- Zwei- und Dreibettzimmer sind für die Bewohner vorhanden.

Das dienstälteste Haus ist der „Weidengrund“, der als Stallanbau 1956 errichtet wurde.

Eine öffentliche Verkehrsanbindung zu den Nachbargemeinden hin ist nicht gegeben, doch haben viele Männer aus der scheinbaren Not eine Tugend gemacht und sind auf das Fahrrad umgestiegen. Ein jährlich wiederholtes Sicherheitstraining soll ihnen Sicherheit auf dem Rad und im Verkehr geben. Der 1994 übergebenen Radweg zwischen Blütenberg und Lichterfelde wird bereits von vielen Radfahrern, die nicht nur aus Blütenberg kommen, freudig angenommen. Eine weitere Möglichkeit, die Stadt zu erreichen, sind drei Kleinbusse und der PKW. Diese sind fast täglich zu Einkaufs- und Arztfahrten mit den Männern auf Tour.

Auch Veranstalter von Volksmusiken und -festen in der Umgebung von Eberswalde können stets mit Blütenberger Publikum rechnen!

An den Wochentagen gehen die Bewohner ihrem Tagewerk in der „Werkstatt für Behinderte“(WfB) nach. Ihre Arbeitsaufgaben finden sie in der Industriemontage (Montieren von Kleinteilen für die Elektroindustrie), Bullen- und Schweinemast, in Land- und Forstwirtschaft, im Gartenbau und in der Küche.

Im Bereich der Forstwirtschaft und des Garten- und Landschaftsbaus werden Fremdaufträge übernommen. Montagearbeiten werden als Lohnaufträge übernommen.

Jeder Beschäftigte in der WfB bekommt ein Arbeitsentgelt.

Für die Freizeit der Bewohner gibt es neben Ausfahrten zahlreiche Möglichkeiten, die individuell oder in der Gruppe genutzt werden können. Ein Sportraum bietet in den Schlechtwettermonaten Möglichkeit zur Bewegung, auf dem Fußballplatz kicken Mitarbeiter und Behinderte zum gemeinsamen Vergnügen, die Seen laden zum Angeln ein, einige Bewohner haben sich kleine Gärten angelegt, die bewirtschaftet werden. Lauschige Plätzchen laden zum Sitzen und Erzählen oder zu einem Nickerchen ein.

Zwei Reitpferde werden ebenfalls für die Bewohner zum Reiten oder zu Kutschfahrten genutzt. In den Wintermonaten besteht einmal wöchentlich die Möglichkeit, in die Schwimmhalle nach Eberswalde zu fahren; im Sommer werden zum Baden die Seen der Umgebung besucht. Beliebt bei Männern und Mitarbeitern ist die jährliche Radtour, die stets für einen ordentlichen Muskelkater in den Beinen sorgt.

Der Jahresurlaub führt die Bewohner in die verschiedensten Gegenden Deutschlands. Die Urlaubsreisen werden von den Mitarbeitern der einzelnen Wohnhäuser geplant und betreut. Natürlich wird dabei den Wünschen der Männer Rechnung getragen.

Einige Bewohner haben intensiven Kontakt zu Eltern und Verwandten. Sie sind gern gesehene Gäste in Blütenberg. Ihnen stehen einfache Gästezimmer zur Verfügung. Damit besteht für die Verwandten die Möglichkeit, den Alltag der Männer kennenzulernen und manches auch kritisch zu hinterfragen. Traditionelle Zusammentreffen von Eltern und Verwandten sind zu Ostern und Erntedank.

Dankbar sind die Bewohner immer wieder, daß sie von den Lichterfeldern so gut angenommen werden. Jeder Gruß unterwegs bringt ihnen Freude, jedes Helfen beim Einkaufen ist für die Männer ein Schritt mehr in das normale, gewöhnliche Leben hinein. Das gemeinsame Ziel der Mitarbeiter ist, den Männern ein Leben zu gestalten, das dem „normalen Leben“ weitestgehend entspricht. Dazu gehört, die Bewohner soweit es geht an Selbstständigkeit zu gewöhnen.

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Mit freundlicher Genehmigung der Märkischen Oderzeitung

 

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Mit freundlicher Genehmigung der Märkischen Oderzeitung

 

Blütenberg  am Abend


Veröffentlichtam  1. Mai 2018
 
 
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Buckow

Ortschronik Lichterfelde 1994

Buckow

PN: buckow1.wps WfW

Vorwerk Bukow nach dem Bukowsee 1849 benanntwurde vomOberamtmann A. Karbe 1840 als Hammelstall (1801 GRÄNITZ ET AL 2008) angelegt und erst 1859 / 60 als Gutshof eingerichtet . Es ist dann vom Rittergut abgezweigt und als selbständiges Gut fortgeführt worden – 1924 im Besitze von K.Zimmermann).

– 1860 Lichterfelde mit Vorwerk Buckow und dem Abbau Ziegelei Elisenhain, sowie Carlshöhe

– Zehdendick, Saedendick, 10 versumpfte Teiche auf ehemal. Gut Bukow’schen Terrain (dort jetzt die neue Kolonie Lichterfelde).

Um 1900 waren in Buckow 396 Einwohner ansässig

-1* Im Gutshof fällt außer dem eingeschossigen Herrenhaus aus der Zeit um1900 mit Vollwalmdach und Mansardenfenstern auch der stattliche, gleichfalls eingeschossige Stall aus Bruchsteinen mit Korbbogenfenstern und Lukenausbauten im ziegelgedeckten Satteldach auf. Eine profilierte Leiste aus Ziegelsteinen trennt Erd – und Obergeschoß des Pferdestalls. Dort ist auch die Plastik eines Pferdekopfes angebracht. Im Obergeschoß zeigen die fast quadratischen Korbbogenfenster eine girlandenartige Bekrönung.

Etwa 1981 hat der Landwirtschaftsbetrieb in Buckow in den neuen Ställen Platz für 500 Milchkühe und für die Färsenaufzucht. Außerdem hält der Bertrieb an verschiedenen Orten insgesamt 3000 Mastschweine sowie 500 Sauen. 5 Herden mit zusammen etwa 2000 Schafen beweiden unter anderem die Brachflächen auf dem kuppigen Gelände zwischen dem GroßenBuckow-See    und dem ehemaligen Gut. In diesem befindet sich auch die Verwaltung der 1973 gegründeten KAP. Sie bewirtschaftet die Nutzflächen der LPG Lichterfelde und des VEG Finowfurt. Von ihren 4600 ha großen Flächen entfallen 475 ha auf Dauergrünland, das vorwiegend die anmoorigen und Niedermoorstandorte einnimmt. Vom Ackerland können seit 1971 insgesamt 1800 ha mit Wasser aus dem Finow-Kanal beregnet werden.(oder mit Gülle aus der KIM) Zur Jungpflanzenaufzucht, Blumen- und Treibhausgemüseerzeugung stehen Folienzelte mit insgesamt 7200 m2 Fläche zur Verfügung. Die Produktionsbereiche Mähdrusch/Bodenbearbeitung und Futterbeschaffung/Gülleverregnung haben ihre Sitze in Golzow, Britz, Lichterfelde und Finowfurt.

Nach der Wende; 1989/90 wurde es für den landwirtschaftlichen Betrieb sehr schwierig. Nach westlichen Modellen „rechnete“ sich die Wirtschaft so wie bisher nicht. Neue Strukturen mußten geschaffen werden. Nach einigen Versuchen wurde eine Agrar GmbH gegründet. Viele Leute wurden entlassen oder gingen in den „Vorruhestand“.Nur mit Landwirtschaft konnte der Standort Buckow aber nicht gehalten werden.. Die „Bildungseinrichtung (*1) Buckow e.V.“wurde gegründet.Geschäftsführerin dieser Einrichtung ist Frau Ruhtz. Mit großen Anstrengungen und sehr viel persönlichem Einsatz ist es dem Theam der Geschäftsführung gelungen, Buckow zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort zu entwickeln. In der Bildungseinrichtung werden schwervermittelbare Jugendliche, sowie Behinderte, darunter auch Hörgeschädigte ausgebildet oder zur Ausbildung vorbereitet. Mehrere Werkstätten wurden mit Fördermitteln aus den alten Ställen, Garagen und aus dem Heizhaus umgebaut und eingerichtet. Zum Beispiel Tischlerei, Metallwerkstatt, Malerwerkstatt, Unterrichtsraume wurden geschaffen, Küchen eingerichtet. Ausgebaut wurde ebenfalls das Lehrlingswohnheim. In der Gärtnerei sind Jugendliche beschäftigt mit Pflanzenanzucht, Kräuter, Gemüse und Blumen. Die Produkte werden zum Kauf angeboten und erfreuen sich steigender Beliebtheit.

Die Agrar-GmbH bildet eine wirtschaftliche Einheit mit der Nachfolgeeinrichtung der LPG in Golzow, wobei es dort noch einen Milchviehbestand gibt und in Buckow Mutterkuhhaltung und Bullenmast. Die landwirtschaftlichen Flächen werden gemeinsam bewirtschaftet.

Weitere in Buckow ansässige Firmen sind; Landmaschinentechnik Meier und Baustellen-Verkehrs-Technik GmbH.

Der Wohnblock in Buckow wurde 1996 privatisiert und wird saniert.Im nördlichen Bereich gibt es noch einige Wohnhäuser, die dringend sanierungsbedürftig sind. Neubauten sind nicht vorgesehen, da Buckow im Biosphärenreservat Schorfheide liegt.

Aus der Umgebung von Buckow stammt einer der ältesten Jungsteinzeitlichen Funde unseres Gebietes, ein durchlochtes Steingrät, das nach seiner äußeren Form als Schuhleistenkeil bezeichnet wird und der Kultur der Bandkeramik zuzurechnen ist. Derartige früher oft als steinerne Flugschare gedeutete Geräte haben zur Holzbearbeitung gedient.Zwei bedeutende Fundplätze der älteren Bronzezeit liegen in der Nähe des Dorfes. Vom Wunderberg barg man neben 1 Feuersteinpfeilspitze und 1 Feuersteindolch auch 1 Bronzenadel, 2 Bronzetüllenpfeilspitzen, 1Griffplattenschwert und 2 Bronzebeile. Da die Fundumstände zu ungenau überliefert sind, kann man die Gegenstände nicht als zu einem Depot gehörend zusammen behandeln. Interessanterweise kamen hier Formen der ausgehenden Steinzeit, wie der Feuersteidolch, mit solchen der beginnenden Bronzezeit (Griffplattenschwert) an einer Stelle vor. Auch der Depotcharakter einer Anzahl von Bronzegegenständen, die im Torfmoor beim Wunderberg gefunden wurden ist zu bezweifeln. Hier traten 3 Armspiralen, 1 Armspirale mit Spiralscheiben an den Enden, 1 gerippter Halskragen, 1 Sichel und 2 Lanzenspitzen zutage.

1* Um Eberswalde, Chorin und den Webellin-See, Akademie-Verlag Berlin 1981 , Werte unsere Heimat Band 34, Heimatkundliche Bestandsaufnahme

Stichpunkte aus Berichten R. Schmidt

-Vorwerk Buckow von 63,3 bis auf 68,1 Meter Meereshöhe

-Wunderberg bei dem Vorwerk Buckow

-der Buckowische Teich der Schlei-See (102) bei der Fuchs-Körnung,

-Wann die Wassermühle am großen Buckowsee,von der jetzt noch Rudera vorhanden sind (159) eigentlich erbaut wurde, ist schwer festzustellen, wahrscheinlich Anfang des 18. Jahrhunderts. 1729 geht sie, , sowie die 1584 erbaute Windmühle vor dem Dorfe, von der Gutsherrschaft an den bisherigen Pächter, Müller Andreas Füllgraben, über. Nach dem Kaufkontrakt vom 9. November 1729 erkaufte letzterer die “ zum hochadligen Gute Lichterfelde gehörige Wind- und Wassermühle … nebst allem was darinnen erd- niet- und nagelfest … mit freiem Ab- und Zufall des Wassers … vor umb 250 Rhtlr. … Kaufsumma erb– und eigentümlich.lifeld232

An dieser Stelle befindet sich das Heim der BEWAG

Früher wurden bei Buckow viel Urnen gefunden (vergl. Seite 20)

-Es sind an Deputanten zur Wirtschaftsführung erforderlich … auf dem Vorwerk (Buckow), Großknecht, Ochsenhirt, Kuhhirt, Hammelknecht auf dem Vorwerk, Vorpflüger, herrschaftlicher Kutscher und Fischer.

-X. Ziegelei (genannt nach Karbes Gemahlin: Elisenhain): Es sind zwei Oefen vorhanden, von denen der eine 60000, der andere 20000 Steine faßt und welche 4 mal abgebrannt werden, zusammen also 320000 Steine liefern. –lifeld231

-das inzwischen entstandene Vorwerk Buckow – welches nichts weiter als die Etablierung eines früheren sogen. zweiten Rittersitzes sei – gelte.

 

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Mit freundlicher Genehmigung der Märkischen Oderzeitung

 

„Das ist der schönste Fleck im ganzen Landkreis“, sagt Meier und schaut zufrieden über´s Land.

Hofladen

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Ortschronik Lichterfelde 1994

Karlshöhe

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Wirtschaftshof Karlshöhe, ebenfalls Gründung von A. Karbe, im Jahre 1851 benannt. "Das auf der Feldmark Lichterfelde erbaute Forsthaus erhält den Namen Carlshöhe "(Amtsblatt).
Hinter der Försterei sieht man noch Ruinen. Es sind die Überbleibsel des 1850 am 1.5. eröffneten Rettungshauses, genannt Gärtnerhaus. Zusammen mit einem Verein in der Matthäikirchengemeinde zu Berlin unternommen, wollte man hier ein großes Waisenhaus errichten. A.Karbe stellte das Gehöft zur Verfügung, dessen Baulichkeiten sich bald vergrößerten und schließlich drei Häuser,Schule Wohnhaus und Wirtschaftsräume, umfaßte. Mit 16 Waisenknaben wurde begonnen, 1854 waren es deren 23. Als Hausvater wurde der Küsterschullehrer Wissmann aus Tornow bei Eberswalde gewonnen. Ein Teil der Unterhaltungskosten übernahm der Kreis, Karbe gab Wirtschaftsland und die Privatwohlfahrt setzte ein.
1860 Lichterfelde mit Vorwerk Buckow und dem Abbau Ziegelei Elisenhain, sowie Carlshöhe

-1946 (10.06.) in Folge der Bodenreform hatten Finowfurter Neusiedler Land im OT Karlshöhe von der Gemeinde Lichterfelde bekommen. Darum beantragte die Gemeinde Finowfurt eine Grenzveränderung und damit die Umsiedlung des Ortsteils. Das unterstützten 19 Neusiedler  am 13.08. 46. Auch der Antifa-Ausschuß war dafür. Der Finowfurter Bürgermeister versuchte das Anliegen sogar in Potsdam zu vertreten. Nach den Kommunalwahlen 1946 sollte es nach der Abteilung des Inneren ein Verfahren gem. §56 DGO geben. Am 04.01.47 sprach sich die Gemeindevertretung Lichterfelde einstimmig dagegen aus. Schließlich hatte Lichterfelde 1937 für die Grundsteinlegung der Dietrich-Eckart-Siedlung,  für die Errichtung von 300 Gebäuden, deren Bau schon 1934 begann, einen Teil seiner Gemarkung an die Stadt Finow abgeben müssen.

 

 

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letzte Änderung: 01.12.2018
 

 
 
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